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Yburg

Von der Yburg gibt’s Berichte

seit beinah´ eintausend Jahren,

und was lehrt uns die Geschichte:

Erstmal muss man sie erfahren!

Markgraf Hermann erbt die Herrschaft

damals, ´s war elfhundertneunzig ( 1190 ) -

seine Witwe stiftet später

Kloster Lichtental – man freut´ sich.

Um zwölfhundert ( 1200 ) wurd´ der Bergfried

und die Ringmauer errichtet,

schon seit elfhundertundneunzig ( 1190 )

hat vom Bauwerk man berichtet.

Viele Burgherren hat´s gegeben,

damals vor so langer Zeit,

einmal wurde sie verhökert,

regelmäßig gab es Streit.

… und es kamen die Franzosen

einst aus Straßburg angeritten,

denn die Herren von der Yburg

hatten mächtig sich gestritten.

Hatten Händler ausgeplündert,

nahmen Kaufleute als Pfand,

na, das waren feine Sitten -

auf der Yburg gab´s ´nen Brand.

Man schrieb dreizehndreiunddreißig (1333)

und die Burg total kaputt,

doch die Yburg hat Geschichte

und stand auf aus Dreck und Schutt.

Regelmäßige Erwähnung

finden Markgrafs edle Recken,

Hermann, Rudolf, so sie hießen,

mussten sich nicht d´rin verstecken.

Markgraf Karl wurd´ auch Besitzer,

nämlich vierzehndreiundfünfzig ( 1453 ),

ca. achtzig Lenze später

gab es Krieg und der war zünftig.

So wie immer ging´s um eines:

Macht und Arme, die sich wehren,

ja, so ist es doch noch heute,

Menschen kann man nicht belehren!

Alsbald richtet Graf Fortunat

eine Falschmünzwerkstatt ein,

dazu brauchte es Gehilfen,

so bescheißt sich´s doppelt fein!

Doch der Pflicht als Herr der Yburg

kam er somit nicht mehr nach

und verlor die Immobilie,

welch´ ein fürchterlicher Schlag!

Nun besaß sie Baden-Durlach

kurz vor der Jahrhundertwende

und ab sechzehnhundertsiebzehn ( 1617 )

baut Geschütze man für Fremde.

Trotzdem brannten Jahre später

die Franzosen alles nieder,

seither ragt sie als Ruine

stolz empor und lächelt wieder.

Mehrfach von ´nem Blitz getroffen,

angegriffen und verletzt

hat sich uns´re stolze Yburg

allen Stürmen widersetzt.

Heute gilt sie als Oase,

und man bietet feinstes Essen,

edle Weine, Unterhaltung,

und es klingt nicht zu vermessen,

wenn ich sage: „Holde Schöne,

Du bist aus besond´rem Stein!“

… und das Aller-Aller-Beste:

Hier kehrt jeder gerne ein!

 

Ulrike Linke

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